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Wie wirkt die katathym-imaginative Psychotherapie bei Depressionen – und was sind Depressionen überhaupt?

Allgemein

Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. Sie können das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen und äußern sich durch anhaltende Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Interessenverlust, Schuldgefühle und körperliche Beschwerden wie Schlafstörungen oder Appetitveränderungen. Oft fühlen sich Betroffene innerlich leer, abgeschnitten von sich selbst und anderen – als wäre die Lebensfreude verloren gegangen.

Doch was genau steckt hinter einer Depression?

Aus psychodynamischer Sicht sind Depressionen häufig Ausdruck innerer Konflikte und ungelöster emotionaler Themen. Hinter der Traurigkeit können zum Beispiel unterdrückte Wut, nicht verarbeitete Verluste oder ungeliebte Selbstanteile stecken. Die depressive Symptomatik ist oft ein Versuch der Psyche, mit diesen unbewussten Spannungen umzugehen – allerdings auf eine Weise, die langfristig Leid verursacht.

Hier setzt die katathym-imaginative Psychotherapie (KIP) an. Diese Methode nutzt geführte Imaginationen – also das bewusste „Reisen“ in innere Bilder – um einen Zugang zu verdrängten Gefühlen und Konflikten zu schaffen. In einem entspannten Zustand stellt sich der/die Patientin zum Beispiel eine Blumenwiese, ein Haus oder einen Baum vor. Die dabei auftauchenden Bilder sind oft überraschend emotional aufgeladen und symbolisieren unbewusste Prozesse

Wie kann das bei Depressionen helfen?

  • Zugang zu Gefühlen schaffen: Viele Depressive erleben sich emotional blockiert. Die Imagination ermöglicht es, verdrängte Gefühle in Bildern zu zeigen und allmählich ins Bewusstsein zu holen.
  • Innere Konflikte bearbeiten: In den Bildern zeigen sich oft unbewusste Konflikte – etwa zwischen dem Wunsch nach Nähe und der Angst vor Verletzung. Diese können in der therapeutischen Begleitung erkannt, verstanden und bearbeitet werden.
  • Selbstwert stärken: Die KIP bietet Raum für die Begegnung mit inneren Helferfiguren, positiven Erinnerungen und Ressourcen, die das Ich-Gefühl stärken – ein wichtiger Faktor bei der Behandlung von Depressionen.
  • Traumata integrieren: Viele depressive Symptome stehen im Zusammenhang mit frühen Kränkungen oder Verlusten. Über die Bildarbeit lassen sich solche Erlebnisse oft vorsichtig und behutsam bearbeiten.
Thomas Diebald

Fazit:

Die katathym-imaginative Psychotherapie ist eine wirksame und tiefgründige Methode, um depressive Symptome nicht nur zu lindern, sondern in ihrer Tiefe zu verstehen und nachhaltig zu verändern. Sie lädt dazu ein, mit der inneren Welt in Kontakt zu treten – und bietet einen geschützten Raum, in dem neues seelisches Wachstum möglich wird.
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